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Nachhaltig Leben – Ein Interview mit Marisa (My Sustainable Me) 

In unserem neuen Magazin-Beitrag stellen wir dir ein spannendes Interview mit Marisa vor. Marisa ist bei vielen Instagram Usern auch sehr gut unter ihrem Instagram Namen Mysustainableme bekannt.
Auf Marisa sind wir durch ihren spannenden Instagram Account und ihr informatives Online Magazin gestoßen. Sie hat den Less Waste Club bereits von der ersten Stunde unterstützt und begleitet seither unsere Reise. Da wir immer wieder staunen, wie Marisa trotz Familie alles unter einen Hut bekommt, haben wir sie mit ein paar Fragen zu ihrem Leben durchlöchert. Erfahrt mehr über ihre Werte, ihren Werdegang und wie man Business und Privatleben kombinieren kann und muss. Wir haben ihr spannende Fragen gestellt zu Thema Zero Waste und nachhaltiges Leben in der Zukunft! Viel spaß beim Interview 🙂

Ein nachhaltiges Leben im Einklang mit der Umwelt

Marisa, wer bist du und was machst du?

Mein Name ist Marisa und ich bearbeite als (freie) Journalistin und Content Creatorin vor allem Klima- und Umwelt-Themen.

„Das bin ich, Marisa. Wahl-Leipzigerin, Bloggerin, Podcasterin, Kater- und Menschen-Mama und vor allem vernarrt in die Umwelt. Ich liebe es, Wege zu finden, meinen Alltag nachhaltiger zu gestalten, Tag für Tag. Und ich liebe es, andere dazu zu inspirieren, es auch zu probieren. Durch Fakten. Durch Hintergründe. Und durch Recherche. Genau das will ich versuchen, euch hier zu bieten.“ – Marisa Becker

Marisa Becker | Fotografin: Joanna Hörig

Was hat dich dazu bewegt über das Thema Nachhaltigkeit nachzudenken? Gab es hier einen bestimmten Auslöser?

Ich habe 2017 ein redaktionelles Praktikum bei unserem Stadtmagazin absolviert und die Start Up-Kolumne betreut. Zu dieser Zeit gründeten sich in Leipzig Unternehmen wie der Sauberkasten oder der Unverpackt Laden, die ich für das Magazin getroffen und interviewt habe. Was sie mir erzählt haben, hat für mich Sinn gemacht – und ich habe beschlossen, mein Leben umzukrempeln. Heute beschäftigen mich vor allem die theoretischen Fragen dahinter.

Was hast du vorher gemacht?

Nichts! Nach der Schule habe ich Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert, den Master habe ich erst im Januar abgeschlossen. Seitdem arbeite ich als Redakteurin für eine Produktionsfirma.

Würdest du dich selber als Experte oder Vorreiter in einem bestimmten Themen-Gebiet bezeichnen?

Nein! Ich denke, dass ich die sozialen Medien (insbesondere Instagram) sehr gut verstehe und dadurch in meiner Branche, die vor allem von (achtung, Klischee!) alten weißen Männern dominiert wird, einen Vorteil habe. Ich habe mich viel mit Social Media Journalismus auseinandergesetzt, auch im Studium. Aber als Expertin würde ich mich selbst nicht bezeichnen.

Hattest du vorher schon mal eine Idee davon was du machen möchtest? Hat dann alles so geklappt wie du es geplant bzw. dir vorgestellt hast?

„Journalistin stand schon lange auf meiner Wunschliste, aber dass irgendwann mal Content Creator dazu kommt, damit hätte ich nicht gerechnet. Es freut mich aber sehr, weil ich so meine eigene Chefin sein kann – das macht mir ziemlich viel Spaß!“

Wie haben Freunde & Familie darauf reagiert?

Positiv! Ich glaube zwar, dass einige noch nicht ganz verstehen, was ich mache und wie, aber eigentlich sind alle begeistert. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass man die Ergebnisse meiner Arbeit online einsehen kann.

Wie läuft es mit Familie und Business? Kann man alles gut kombinieren? Hast du noch genug „private“ Zeit für deinen Mann und dein Kind?

Ich arbeite momentan nur 25 Stunden pro Woche, insofern: Ja, zumindest für mein Kind bleibt genug Zeit. Da mein Mann und ich uns aber bis jetzt mit der Betreuung abgewechselt haben, gab es relativ wenig Paar-Zeit. Mini geht aber ab dem 1. September in die Kita, sodass das hoffentlich auch besser wird.

Wie verbringt ihr Urlaub? Kannst du hier komplett abschalten? Legst du das Handy weg oder ist Instagram dein ständiger Begleiter?

Einen Instagram-freien Urlaub gabs noch nie. Aber ich plane den Content vor und versuche, das Handy so viel wie möglich beiseite zu legen. Das gelingt mal mehr mal weniger gut.

Gab/gibt es für dich spürbare Problem wegen Corona?

Durch die soziale Isolation hat meine Psyche ziemlich gelitten. Zwei Wochen nach der Geburt unserer Tochter ging der Lockdown los – das erste Jahr mit Baby habe ich mir ehrlicherweise schöner vorgestellt. Meine Familie hat die Kleine bis heute zum Teil noch nicht gesehen, auch im Freundeskreis gibt es noch Lücken. Sowohl der Lockdown als auch ein Baby erschweren es, soziale Kontakte zu halten – beides in Kombination ist furchtbar. Ich leide da immer noch sehr drunter und bin inzwischen auch bei einer Psychologin, weil sich daraus körperliche Symptome entwickelt haben. Ich hoffe, dass es bald besser wird. Beruflich hat sich aber nichts verändert, zumindest nicht für mich.

Was waren deine bisherigen Highlights?

In meinem Berufsleben? Ich denke, dass ich von Kund:innen wie der Lufthansa oder Trivago als Speakerin gebucht wurde oder von Super RTL als Moderatorin. Das war schon ziemlich cool und da bin ich auch stolz drauf. Bei Lufthansa musste ich den Vortrag spontan auf Englisch halten, obwohl er auf Deutsch vorbereitet war und das hat gut geklappt. Da war ich sehr happy!

Welche Werte sind für dich wichtig?

„Authentizität, Genauigkeit, Vertrauen, Liebe & Freude.“

Die größte Herausforderung in deinem Business?

Wirklich abzuschalten und Feierabend zu machen. Das mache ich viel zu selten. Instagram dringt krass in den privaten Bereich ein und beeinflusst einen sehr stark. Man nimmt immer wieder das Handy in die Hand, liest hier ne Mail, kommentiert dort. Ich glaube in anderen Berufen ist es einfacher, komplett abzuschalten.

Hast du eine enge Community mit der du dich über dein Business austauschen kannst? Unterstützt man sich hier gegenseitig oder ist jeder eher auf sich allein gestellt?

Ich bin in einer Gruppe mit mehreren Blogger:innen. Wir tauschen uns regelmäßig aus – über Kooperationspartner:innen, Communitys & Co. Alleine ist man auf keinen Fall. 🙂

Wie antwortest du auf die Aussage – Nachhaltig Leben ist kompliziert?

Ja, weil unser System es schwer macht.

„Solange umweltfeindliche Entscheidungen günstiger und bequemer sind, bleibt nachhaltig leben für viele Menschen schwer. Vor allem, wenn man nicht die kognitiven Kapazitäten hat, sich mit den Grundlagen auseinander zu setzen. Wir brauchen einen Systemwechsel, damit man diese Frage (hoffentlich!) in Zukunft verneinen kann.“

Wie sieht für dich ein nachhaltiges Leben in der Zukunft aus?

Viel ÖPNV, Dörfer, die intelligent vernetzt sind, weniger Verpackung, weniger Besitz, mehr Zeit: Ich glaube, wie brauchen einen krassen Paradigmen-Wechsel. Weg vom Besitz, hin zu Sharing und Quality Time.

Funktioniert für dich Zero Waste?

Seit wir auf dem Dorf leben: Nein. Der Weg zum Unverpackt Laden ist einfach zu weit und mit Kind und dem Monatseinkauf insgesamt zwei Stunden Bahn zu fahren macht keinen Spaß. Mit Auto ginge es, allerdings ist es fraglich, wie nachhaltig es ist, für einen Einkauf 50km zu fahren, wenn zwei Straßen weiter ein Rewe, ein Penny, ein Aldi, ein Netto und ein Lidl sind. Meine Tochter leidet außerdem unter diversen Allergien. Im Unverpackt Laden einkaufen scheidet daher komplett aus, wenn sie mitessen soll, wegen der Spuren. Insofern: Schwierig. Wir tun aber, was wir können – und wählen die beste Alternative, die es gibt.

 
 
 

My Sustainable Me

Vielen Dank an Marisa, für dieses tolle, spannende und wirklich inspirierende Interview! Auch für uns ist es immer wieder spannend andere Meinungen und Ansichten zu hören und die Gesichter dahinter vorzustellen und sichtbar zu machen.
Wer keine Updates von Marisa verpassen möchte, sollte unbedingt auf ihrem Instagram Account Mysustainableme und ihrem Online Magazin EKOLOGISKA vorbei schauen.

Bei EKOLOGISKA gibt es auch einen spannenden Beitrag mit Rosalie über den Less Waste Club.

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