Mikroplastik in Pflegeprodukten:
Warum Mikroplastik in Kosmetik die Umwelt schädigt und auch uns selbst.
Es geht weiter mit unserem Less Waste Club Magazin und wichtigen Themen rund um unsere Gesundheit und unsere Umwelt. In unserem neuen Beitrag setzen wir uns erneut mit der Thematik „Mikroplastik“ auseinander, denn nicht nur in unseren Lebensmitteln, sondern auch in vielen Kosmetikartikeln ist Mikroplastik enthalten. Bei Lebensmitteln gibt es bereits seit einiger Zeit einen großen Aufschrei und immer mehr Konsument:innen achten sehr genau auf die Auswahl ihrer Lebensmittel. Zum Glück ist aber auch bei der Körperpflege ein besseres Bewusstsein bzw. Verständnis dafür geschaffen worden. Denn sogar hier verstecken sich Mikroplastik in vielen Peelings, Shampoos, Duschgels, Bodylotions etc. Deshalb versuchen bereits viele Konsument:innen gezielt auf Pflegeprodukte ohne Mikroplastik umzusteigen. Hersteller machen es allerdings den Konsument:innen nicht gerade einfach zu erkennen, welche Pflegeprodukte mikroplastikfrei sind und welche nicht.
Die Folgen, welche Mikroplastik auf unsere Umwelt hat, sind nur teilweise bekannt bzw. nachgewiesen. Noch unklarer sind allerdings die Folgen von Mikroplastik auf unseren Körper. Dazu gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch keine aussagekräftigen Studien. Allerdings ist allen Bewusst, dass der Konsum von Mikroplastik auf Dauer nicht gesund seien kann. In den Less Waste Club Produkten – dem Duschgel Pulver und dem Handseifen Pulver – haben wir bewusst darauf geachtet, weder der Umwelt, noch unserer Haut zu schaden. Um ein noch besseres Verständnis zu bekommen verraten wir dir, wie du Mikroplastik in Pflege- und Beautyprodukten besser erkennen kannst.
Was versteckt sich überhaupt hinter dem Begriff Mikroplastik?
Unter den Oberbegriff Kunststoff fällt auch Mikroplastik. Als Mikroplastik werden feste, unlösliche Kunststoffteilchen bezeichnet, die kleiner als 5 mm sind, wobei die Partikel teilweise so klein sind, dass man diese nur mit einem Mikroskop erkennt.
Weil Mikroplastik-Partikel so klein sind, können Klärwerke dieses nicht vollständig herausfiltern. Aus diesem Grund landet das Plastik schlussendlich als Abfallprodukt z.B. in unseren Flüssen, Meeren und auf unseren Feldern. Die kleinen Plastikpartikel bauen sich nicht ab und binden weitere giftige Stoffe an sich.
Die Hauptverursacher für die Verschmutzung durch Mikroplastik sind zum einen der Abrieb von Fahrzeugreifen und zum anderen synthetische Textilien. Als ein weiterer Verursacher zählt der Plastikmüll, der unbeabsichtigt in die Umwelt gelangt und über Jahre hinweg in immer kleinere Teilchen zerfällt. Kosmetika stehen mit 2 % zum Glück „nur“ an 17-ter Stelle. Was allerdings nicht die Tatsache, warum überhaupt Mikroplastik in Pflegeprodukten enthalten ist, verharmlosen soll.
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Mikroplastik: Primäre Mikroplastik und sekundäre Mikroplastik.
Als primäres Mikroplastik werden Partikel bezeichnet, die beim Eintreten in die Umwelt bereits kleiner als fünf Millimeter sind. Dazu gehören z.B. die in der Kosmetikindustrie verwendete Kunststoffe.
Sekundäres Mikroplastik hingegen entsteht erst beim Zerfall größerer Kunststoffteile wie z.B. einer Plastiktüte beim Verwitterungsprozess, durch Wellenbewegung und Sonneneinstrahlung. Gemeinsam ist den beiden Formen, dass diese über Jahrzehnte in der Natur verbleiben und mit den Strömungen in den gesamten Meeren verbreitet werden.
Mikroplastik in Pflegeprodukten
Die Einsatzmenge von Mikroplastik in Kosmetik beläuft sich auf 922 Tonnen pro Jahr allein in Deutschland.
Wie bereits erwähnt befindet sich sogar in Kosmetik und Pflegeprodukten Kunststoffpartikel. Kosmetikprodukte tragen zur Gesamtbelastung in unserer Umwelt zwar „nur“ einen Bruchteil bei, allerdings ist der Unterschied zu den Autoreifen, dass bei Pflegeprodukten das Mikroplastik direkt in Kontakt mit unserer Haut kommt. Untersuchungen über die Folgen dieser Stoffe für unsere Haut sind noch zu wenig bekannt, um sich über die genauen Folgen ein Bild machen zu können.
Fest steht jedoch, dass Lipophile sogenannte „Fettliebende“-Stoffe über unsere Haut aufgenommen werden können und Allergene-Stoffe zu allergischen Hautreizungen führen können. Das ist vor allem bei sehr empfindlicher- oder bei Baby-Haut relevant. Aber auch für Frauen in der Schwangerschaft, die sich von bedenklichen Stoffen generell schützen sollten.
Warum kommt überhaupt Mikroplastik in Kosmetik-Produkten zum Einsatz?
Die große Frage, die wir uns vermutlich schon alle gestellt haben: Warum wird Mikroplastik überhaupt in Pflegeprodukten verwendet? Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Einer der Gründe, warum viele Firmen zu Mikroplastik greifen ist, dass diese augenscheinlich einen „positive Effekt“ für Konsument:innen mit sich bringt – allerdings ist dieser nur von kurzer Dauer. So sorgt das enthaltene Plastik zum Beispiel dafür, dass ein Shampoo oder Duschgel stärker schäumt. Allerdings hat der Schaum-Effekt keinerlei Auswirkungen auf die Reinigungskraft der Produkte. Viele Konsument:innen sind allerdings daran gewöhnt, dass ihre Produkte viel schäumen und glauben daher, dass weniger schäumen, weniger Reinigung bedeutet
Ein weiterer Grund ist, dass Kunststoffe für einen sogenannten „Conditioning-Effekt“ sorgen – wodurch sich unsere Haut und Haare scheinbar glatter und weicher anfühlen. Allerdings ist dieser Effekt nur eine „Täuschung“. In Wirklichkeit legt sich das Mikroplastik wie ein dünner Film auf unsere Haut- und Haar-Oberfläche, anstatt diese zu reparieren.
In Gesichtspeelings werden sie als Schleifmittel eingesetzt, in Sonnencremes sorgen sie für eine weichere Textur, in anderen Produkten dienen sie als Emulgatoren, um Inhaltsstoffe zu binden.
Eigentlich sind das schon genügend Gründe, die danach schreien, sich mehr mit dieser Thematik und Inhaltsstoffen auseinanderzusetzen. Typischerweise sind Kunststoffpartikel z.B. in den unterschiedlichsten Peelings als Schleifmittel enthalten, um Produkte geschmeidiger zu machen. Produkte wie Shampoos und Duschgel enthalten ebenfalls oftmals Mikroplastik. In Deutschland gibt es leider bislang auch noch keine Verbot. Daher ist es für uns Konsument:innen umso wichtig, auch bei alltäglichen Pflegeprodukten auf die Inhaltsstoffe zu achten. Einige Marken definieren zum Glück schon direkt in ihrer Beschreibung, dass ihre Produkte mikroplastikfrei sind. Unsere Less Waste Club Körperpflegeprodukte sind frei von schädlichen Weichmachern und anderen unnötigen Inhaltsstoffen.
Sehr erschreckend ist die Tatsache, dass sogar in Baby-Shampoos und Babypflegeprodukte Mikroplastik enthalten sind. Auch hier gibt es kein Verbot. Nur bei Zahnpasta müssen neu produzierten Pasten mikroplastikfrei sein.
Mikroplastik in Pflegeprodukten – so erkennst du schädliche Inhaltsstoffe
Wer kennt es nicht: wir hetzen nach der Arbeit noch schnell in den Supermarkt, haben wenig Zeit und müssen schnell die richtigen Produkte finden?! Aber wie kann man sich schnell auch von unterwegs im Supermarkt helfen? Mittlerweile gibt es schon viele hilfreiche Apps wie z.B. Codecheck. Mit Hilfe dieser App kann man ganz einfach – und ohne großes Know How – schädliche Stoffe in Pflegeprodukten erkennen. Dafür muss man die Produkte einfach nur im Supermarkt scannen und erfährt sofort, ob und welche schädlichen Inhaltsstoffe enthalten sind. Spannend ist auch, dass direkt gezeigt wird, was welcher Inhaltsstoff für Auswirkungen hat und warum er als problematisch eingestuft wird.
Eine andere Alternative ist, sich ganz altmodisch und analog die INCI-Liste (Inhaltsstoffliste), die auf jedem Körperpflegeprodukt steht, genauer anzuschauen. Mikroplastik lässt sich relativ gut erkennen. Wie?
Du erkennst Mikroplastik sehr gut an Endungen wie „-polymer“ oder „-polyamide“.
Der Mikroplastik-Einkaufsratgeber des BUND listet zudem die häufigsten Kunststoffe in Kosmetika auf. Dazu gehören unter anderem: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyurethan (PUR), Acrylates Copolymer (AC) und Polystyren (PS).
Zusammenfassung:
Fakt ist: dadurch, dass es in Deutschland noch kein Verbot gibt, dass kein Mikroplastik mehr in Pflegeprodukten verwendet werden darf, müssen wir als Konsument:innen stärker darauf achten, was in unseren Pflegeprodukten enthalten ist.
Wenn du Mikroplastik in deiner Kosmetik und deinen Pflegeprodukten vermeiden möchtest, verwende im Alltag Produkte, die biologisch abbaubar und so umweltfreundlich wie möglich verpackt sind. Zwar ist zertifizierte Naturkosmetik – je nach Siegel – frei von Mikroplastik auf Erdölbasis und anderen erdölbasierten Kunststoffen, jedoch variieren die Ansprüche der Siegelvergeber an die Hersteller stark. Ein Siegel ist keine 100% Garantie. Die selten verwendete Polymilchsäure (Polylactic Acid) ist z.B. in Naturkosmetik nicht verboten, jedoch schwer abbaubar.
Bei unseren Less Waste Club Pflegeprodukten verzichten wir bewusst auf bedenkliche Inhaltsstoffe wie Mikroplastik, Nanopartikel, PEG und Silikone.
Wir haben bewusst darauf geachtet, dass unsere Körperpflegeprodukte mikroplastikfrei sind. Unsere Pflegeserie ist frei von jeglichen Schadstoffen und pflegen deine Haut auf natürliche Art. Unser Duschgel und unsere Handseife hinterlassen weder auf deiner Haut noch in der Umwelt einen Schaden.
Kosmetik ohne Mikroplastik
Körperpflegeprodukte in Pulverform: Ob Duschgel, Shampoo oder Handseife – für die tägliche Körperpflege im Einklang mit unserer Nature sind unsere flüssigen Körperpflege-Produkte in Pulverform genial. Pflege Produkte in Pulverform kommen ohne Plastikverpackung aus, somit sparst du dir pro Sachet eine ganze Einweg-Plastikflasche, – yay!
„EIN SAUBERER PLANET BEGINNT ZUHAUSE“
– Less Waste Club
Die Zukunft unseres Planeten liegt in unseren Händen. Durch einen verantwortungsvollen Konsum und achtsamen Umgang mit unseren Ressourcen, die Verwendung von Kosmetik ohne Mikroplastik und nachhaltiger Rohstoffe kannst jeder von uns im Alltag dazu beitragen, Plastikmüll und somit auch Mikroplastik in der Natur zu verringern. Nur gemeinsam können wir eine Veränderung bewirken. Letztendlich beginnt Veränderung aber mit unseren Kaufentscheidungen.
Quellen:
Frauenhofer Institut: https://www.umsicht.fraunhofer.de/content/dam/umsicht/de/dokumente/publikationen/2018/kunststoffe-id-umwelt-konsortialstudie-mikroplastik.pdf
BUND.net: Der BUND-Einkaufsratgeber
BUND.net: https://www.bund.net/meere/mikroplastik/hintergrund/