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Heldinnen unter uns: Internationaler Weltfrauentag 2022

Am 8. März findet jährlich der internationaler Frauentag statt.

Who runs the world? Girls! Ohne Frauen wäre die Welt nicht dort, wo sie heute ist. Doch vor uns liegt noch ein langer Weg.  Es geht dabei um Gleichberechtigung von Frauen – im Arbeitsleben, in der Gesellschaft und vor dem Gesetz: Seit nun mehr als 100 Jahren machen Frauen am 8. März darauf aufmerksam, in welchen Bereichen Frauen anhaltend benachteiligt werden.

Der Weltfrauentag entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen. Erstmals fand der Frauentag am 19. März 1911 statt und seit 1921 wird er jährlich gefeiert.

 
 
 

Fakten:

  • Der Internationale Frauentag findet jedes Jahr am 8. März statt.
  • Der Internationale Frauentag ist im Bundesland Berlin gesetzlicher Feiertag, in den übrigen 15 Bundesländern jedoch nicht.

In jedem Jahr wird der Internationale Frauentag unter einem eigenen Motto begangen. Am 8. März 2022 ist es „#BreakTheBias„. Die Initiator:innen rufen damit auf, eine Welt frei von Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung zu erschaffen, die vielfältig, gleichberechtigt und integrativ ist und in der Unterschiede gewürdigt und gefeiert werden. 

 
 
 
 

Break the Bias“ – „Stoppt die Voreingenommenheit„. Stereotype und Vorurteile gegenüber Frauen und Mädchen sollen somit überwunden werden. So also auch die Vorurteile, die es uns Frauen so schwer machen in der Arbeitswelt. 

Denn Corona hat uns um Jahrzehnte in der Gleichstellung zurückgeworfen. Statistiken zeigen: Während der Pandemie waren es vor allem Frauen, die neben ihrem Job im Homeoffice noch die Betreuung und das Homeschooling der Kinder übernommen haben.

Weltfrauentag – Warum brauchen wir solche Tage?

Eigentlich ist die Gleichberechtigung von Geschlechtern ein universelles Menschenrecht. Trotzdem werden immer noch weltweit Millionen von Frauen beim Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und in ihrem täglichen Leben diskriminiert. Immer noch werden sie häufig zu Opfer von Menschenhandel, sowie körperlicher oder sexueller Gewalt. Erschwerend hinzu kommt, dass immer noch in einigen Ländern viele Frauen wegen schlechter Gesundheitsversorgung bei oder nach der Geburt eines Kindes sterben. Frauen sind generell öfter als Männer von Armut betroffen. Laut UN Women besitzt nur 1% aller Frauen Land. Der Anteil der Frauen in Niedriglohnsektoren ist deutlich höher als der der Männer.

Wieso man den Weltfrauentag feiern sollte

Ihr fragt euch, wieso ihr am 8. März den Weltfrauentag  feiern sollt? Hier sind 6 Gründe, weshalb der internationale Frauentag wichtig ist und man sich für Frauenrechte und die Gleichberechtigung einsetzen sollte: 

1: Frauenrechte sind Menschenrechte: Jeder Mensch sollte die gleichen Rechte haben und dazu gehören auch Frauen.
2: Gender Pay Gap: Frauen verdienten 2020 für dieselbe Arbeit laut statistischem Bundesamt immer noch 18 % weniger als Männer. 
3: Veraltete Rollenbilder: Die Mutter bleibt zu Hause beim Kind, der Vater bringt das Geld nach Hause: Immer noch wird dieses Modell in vielen Familien als „normal“ angesehen und gelebt.

 
4: Internationale Frauenrechte: Weltweit sind insbesondere Frauen Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution, werden zwangsverheiratet oder erhalten keinen Zugang zu Bildung. In Afghanistan z.B. wurden die Rechte von Frauen und Mädchen seit der Machtübernahme der Taliban im vergangenen Jahr massiv eingeschränkt.
5: Frauen sind von Altersarmut bedroht: Abhängigkeit oder Armut: Durch einen längeren Ausstieg aus dem Job sind Frauen viel öfter von Altersarmut bedroht als Männer – oder finanziell abhängig vom Ehemann. 
6: Kaum Verbesserung bei Gleichstellung von Frauen und Männern in Führungspositionen: Frauen in deutschen Vorständen haben immer noch Seltenheitswert. 

Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Das fünfte Nachhaltigkeitsziel der Agenda 2030 der Vereinten Nationen postuliert sogar die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauen und Mädchen. Dafür engagiert sich Deutschland global und im eigenen Land.

Doch wo liegen überhaupt die Herausforderungen in Deutschland eine Gleichstellung sicherzustellen? Am herausforderndsten stellt dabei eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Pflege für Frauen und Männer da. Denn sie ist Voraussetzung für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen bei Erwerbstätigkeit und Karriere.

Deutlich zu sehen ist, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft, in der Politik und der Wissenschaft noch immer viel zu niedrig ist. Zudem sind Frauen in mathematischen, Informatik-, naturwissenschaftlichen und technischen Berufen (sogenannten MINT-Berufe) unterrepräsentiert. Obwohl junge Mädchen in den MINT-Fächern gleichwertige Ergebnisse wie Jungen in der Schule erzielen. Wichtig ist auch eine stärkere Anerkennung und bessere Bezahlung der erzieherischen, sozialen und pflegerischen Berufe, die bisher primär von Frauen ausgeübt werden.

Auch in Deutschland ist Gewalt gegen Frauen nach wie vor weit verbreitet. Die Bundesregierung hat sich daher verpflichtet, Gewalt gegen Frauen und Mädchen umfassend zu bekämpfen.

Deutschland engagiert sich auch global
Die Bundesregierung setzt sich auch außerhalb von Deutschland für die Gleichstellung der Geschlechter ein und arbeitet dafür mit unterschiedlichen Partnern zusammen.

Wichtige Meilensteine für die weltweiten Bemühungen zum Erreichen von Gleichstellung waren das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW, seit 1981 in Kraft und von Deutschland 1985 ratifiziert), sowie die Vierte Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking. Deren Umsetzung ist Thema der jährlich stattfindenden Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen.

Die Europäische Union verpflichtet alle ihre Mitgliedstaaten durch ihre Rechtsetzung und weitere Maßnahmen, Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts zu beseitigen. Auch der Europarat beschließt Konventionen, Programme und Empfehlungen zur Sicherung der Menschenrechte und der Gleichstellung der Geschlechter. Zuletzt beschlossen wurde das Übereinkommen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt (Istanbul Konvention), das für Deutschland am 1. Februar 2018 in Kraft getreten ist.

 
 
 

Frauen die die Welt verändert haben und werden:

 
 

1. Marie Curie

Bis heute haben nur vier Personen gleich mehrere Nobelpreise erhalten. Davon ist Marie Curie die einzige Frau unter ihnen. Sie erhielt die Nobelpreis Auszeichnung sowohl in Physik als auch in Chemie. Gemeinsam mit ihrem Mann Pierre Curie betrieb sie bahnbrechende Forschung. Zusammen entdeckten sie neue Elemente und erforschten radioaktive Strahlung, die unter anderem Röntgenuntersuchungen ermöglichten. Nach dem Unfalltod ihres Mannes wurde Marie Curie zur ersten Professorin an der Sorbonne Universität in Paris. Dies alles gelang ihr in einer Zeit, in der das wissenschaftliche Arbeiten von Frauen alles andere als normal war. Dadurch war sie starken öffentlichen Anfeindungen ausgesetzt. Sie musste mit vielen Herausforderungen gleichzeitig kämpfen. Sie war Mutter, Schwester, Ehefrau, Erzieherin, Wissenschaftlerin, Erfinderin, Ärztin. Und überlebte dank ihrer enormen Kompetenz allen Widrigkeiten gegen sie.

 
 

2. Ingrid Staehle

Seit 1981 setzt sich „Terre des Femmes“ als Menschenrechtsorganisation dafür ein, dass Frauen weltweit ein freies und selbstbestimmtes Leben führen können. Gründerin der NGO ist die Hamburger Journalistin Ingrid Staehle. Das Fundament für „Terre des Femmes“ lieferte ihr Beruf. Im Zuge ihrer Arbeit wurde sie immer wieder auf schreckliche Frauenschicksale aufmerksam, mache diese sichtbar und trat für die Rechte aller Frauen ein. Damit hat sie einen nachhaltigen Beitrag für alle Mädchen und Frauen weltweit geleistet.

 
 

3. Jane Goodall

Jane Goodall war eine britische Verhaltensforscherin, die bereits in den 1960ern Jahren das Verhalten von Schimpansen in Tansania erforschte. Damit hat sie nicht nur einen großen Beitrag für die Biologie geleistet, sondern auch das Verständnis und Bewusstsein für den Artenschutz – insbesondere von Primaten – deutlich gestärkt. Um für den Erhalt der Affen und damit für den Schutz ihrer Arten zu werben, gründete sie das Jane-Goodall-Institut, das versucht, das Verständnis und das Leben für Primaten durch öffentliche Bildung und rechtliche Vertretung zu verbessern. Zudem möchte sie die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden stärken und junge Leute für diese Aufgaben gewinnt und ausbildet.

4. Lise Kingo

Lise Kingo ist seit 2015 Executive Director des United Nations Global Compact, der weltweit größten Corporate Sustainability Initiative. Ihre Mission ist es, die Ziele für nachhaltiges Wachstum der UN zu einer Inspirationsquelle für Wirtschaft und Wachstum zu machen. Dabei setzt sie vor allem auf die Zusammenarbeit von internationalen Organisationen, Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft. Sie vertritt damit ein sehr modernes, umfassendes Verständnis des Begriffs Nachhaltigkeit, in dem sie alle relevanten Stakeholder an einen Tisch bringt und versucht gemeinsam mit ihnen die UN Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

 
 
 

5. Nadia Murad

Nadia Murad ist eine irakische Menschenrechtsaktivistin mit einer grausamen aber auch beeindruckenden Geschichte: Im Jahr 2014 wurde sie mit vielen anderen Jesiden vom Islamischen Staat (IS) verschleppt und Opfer brutaler Gräueltaten. Sie hatte Glück und überlebte. Sie wurde zur Stimme ihres unterdrückten Volkes, insbesondere der jesidischen Frauen, zur öffentlichen Anklägerin ihrer Peiniger und zur UN-Sonderbotschafterin. Seit dem Ende ihrer Gefangenschaft und ihrer Flucht nach Baden-Württemberg kämpft sie unerlässlich für die Anerkennung der Gräueltaten des IS als Völkermord. Für ihre Kraft und ihren Mut erhielt sie als erste Irakerin überhaupt 2018 den Friedensnobelpreis.

6. Sian Sykes

Die Umweltaktivistin Sian Sykes hängte einen gut bezahlten Job in der Londoner Medienbranche an den Nagel, um sich voll und ganz dem Schutz unserer Umwelt zu widmen. Heute lebt sie auf einer kleinen walisischen Insel. Dem Müll am Strand hat sie den Kampf angesagt und startete 2018 eine sehr anspruchsvolle 60-tägige Müll-sammel Reise. Auf einem Stand-Up-Paddleboard umrundete sie Wales und machte mit ihrer Aktion auf die Verschmutzung der Meere und den explodierenden Konsum von Einweg-Plastik-Verpackungen aufmerksam. Eine mutige Aktion für ein sehr wichtiges Thema!

7. Luisa Neubauer

Luisa Neubauer zählt in Deutschland zu eine der engagiertesten Klimaschützerinnen für FFF. In Berlin organisiert sie für Fridays For Future die Aufrufe mit, bei denen tausende Schülerinnen und Schüler, weltweit für den Kohleausstieg und die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens demonstrieren. Bewundernswert ist dabei ihre Zielstrebigkeit und ihr großes Engagement.

Diese Frauen und ihr Wirken beeindruckt nicht nur uns sondern auch die ganze Welt. Sie sehen nicht nur das Negative, sondern sie motivieren gleichzeitig alle anderen nicht aufzuhören, mutig voranzuschreiten, trotz der vielen Widerstände.

 
 
 

Du bist unsere Heldin!

Ganz nach dem Motto „show me your hero“ haben wir dir ein paar für uns sehr inspirierende, weibliche Persönlichkeiten zusammen getragen.
Frauen, die für uns wahre Heldinnen und große Vorbilder sind und die Welt positiv verändert haben und werden.

Wer ist deine persönliche Heldin? Verrate es uns 🙂

 
 
 
 

Quellen:

Gleichstellung von Frauen und Männern

Emotion:
Europäisches Parlament

Bilderquelle: Unsplash 

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