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Unverpackt genießen in Köln

Wie du unverpackt einkaufen und genießen kannst zeigt dir Silke in ihrem wunderschönen Unverpacktladen Silva in Köln. Wir freuen uns Silke als neue Partnerin gewonnen zu haben. Wir haben sie letztes Jahr in Köln besucht und uns direkt in ihren schön eingerichteten Laden verliebt. Silke hat ihren Unverpacktladen im ersten Lockdown eröffnet und aus ihrer Situation das beste gemacht. Wie sie überhaupt auf die Idee mit dem Unverpacktladen gekommen ist und was alles dahinter steckt erfahrt ihr hier in unserem kleinen FAQ zum Thema Unverpacktladen.

Was hat dich dazu bewegt über das Thema Unverpackt nachzudenken?

„Der übliche Familieneinkauf – jedes mal war danach die gelbe Tonne randvoll mit Plastik. Ich dachte mir einfach nur: „Das kann doch nicht sein!“ Von da an machte ich mich aktiv auf die Suche nach passenden Alternativen und habe angefangen, meine eigenen Sache wie z.B. Einkaufstaschen mitzunehmen. Trotzdem bin ich schnell wieder am Ende meiner Möglichkeiten angekommen.

Als dann 2014 der erste Unverpacktladen in Köln aufgemacht hat, habe ich mir gedacht – das ist es! In einem Unverpacktladen kann man selbst schauen was man braucht, wie viel man möchte und das ganze vor allem ohne viel Müll!“

Unverpackt genießen | Less Waste Club

Was hast du vorher gemacht?

„Vorher hatte ich in einen normalen Bürojob – welcher jedoch relativ eintönig war. Dann kam die Überlegung, die Idee mit dem Unverpacktladen einfach selber umzusetzen. Ich habe dann angefangen nach einem passenden Laden zu schauen und die Selbstständigkeit zu planen.

Und dann kam direkt der erste Lockdown! Allerdings durften ja Lebensmittel-Läden offenbleiben – also machte ich weiter mit meinem Plan!“

Vermisst du etwas, oder ist es genauso geworden wie du es dir erhofft hast?

„Nein, ich vermisse überhaupt nichts! Und es ist auch genau so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe natürlich vorher schon viel Zeit für Recherchearbeit investiert, aber die Vorstellung, wie mein UVL aussehen soll, war immer genau das was jetzt der Fall ist.“
 

Von der Idee, zur Umsetzung, bis hin zur Eröffnung

„Im März 2020 habe ich die Situation beobachtet und für mich entschieden, dass ich mit dem Plan zur Eröffnung weiter mache, da die Lebensmittelläden aufbleiben dürfen. Im November 2020 habe ich dann tatsächlich erst eröffnet.“

Was waren deine bisherigen Highlights als Unverpackt-Unternehmerin?

„Die positive Reaktion der Leute. Verschiedenste Generationen und Schichten haben mich auf meiner Reise ermutigt und unterstützt. Das gibt jeden Tag so viel Kraft und macht es jeden Tag zu einem neuen, unvergesslichen Erlebnis. Ich war wirklich positiv überrascht über das aktive Einbringen von Ideen aus der Community.“. „

Welche Werte sind für deinen Laden wichtig?

„Super wichtig ist mir, dass bei der Produktion egal welcher Güter, die Menschen die diese produzieren und auch die Natur keinen Schaden davon tragen. Die Arbeiter auf den Feldern müssen am Ende von der Arbeit leben können. Ich möchte niemanden ausbeuten und von mir aus darf es auch gerne etwas teuerer sein, um genau das garantieren zu können. Zudem ist mir Regionalität sehr wichtig und diese möchte ich bevorzugt fördern. Quinoa vor den Toren Kölns ist da so ein Beispiel. Oft hilft der Menschenverstand mehr als ein Zertifikat. Ich wünsche mir eine Wirtschaft, in der es nicht nur um Profitmaximierung geht. Es gibt darüber hinaus natürlich noch viel mehr Punkte die mir wichtig sind. Aber die wichtigste Frage die sich jeder selber stellen muss ist: Muss alles billig sein?
Ein Miteinander ist super wichtig. Wir als Gesellschaft müssen lernen zusammen arbeiten zu können, anstatt jeder gegen jeden und jeder nur für sich alleine!“

Wie sieht für dich ein nachhaltiges Einkaufen in der Zukunft aus?

„Unverpackt ist die Idealform. Du kannst die Primärverpackung weglassen, aber auch sekundär und terziär Verpackung.
Tonnen von unnötigen Verpackungen können wir dadurch direkt von Anfang an weglassen. Die Verpackung der Zukunft darf nicht mehr einen Schaden in der Natur anrichten. Natürlich ist nicht jede Verpackung gleich schlecht. Es gibt Fälle wie z.B. in der Medizin, da ist es wichtig, dass gewisse Dinge gut verpackt sind, aber im täglichen Leben geht das auch ohne Verpackung.“

Wie Antwortest du auf die Aussage – Unverpackt Einkaufen ist kompliziert?

„Diese Frage hatte ich noch nicht – nur die Aussage: „da muss man sich ja umgewöhnen“ höre ich öfter. Ja richtig, man muss es lernen, aber das ist überhaupt nicht schwer. Das schöne am Unverpackt-Einkaufen ist, dass die Kunden es viel mehr als Erlebnis sehen und die Lebensmittel für sie „näher“ und werthaltiger sind. Hier findet eine Art bewusstes Einkaufen statt. Es schmeckt gut und einfach besser. Unverpackt ist das Slowfood des Konsums!“

Was ist die meist gestellte Frage deiner Kundinnen und Kunden?

„Wie funktioniert das jetzt hier!? Schließlich ist das Silva der erster UVP in Braunsfeld :)“

Die größten Herausforderungen im Unverpackt – Business

„Hygiene im Laden! Hygiene ist das höchste Gut im täglichen Unverpackt-Business. Es muss immer garantiert werden, dass keine Schädlinge eingeschleppt werden, dass alles einfach sauber bleibt und penibel gearbeitet wird.

Aufgrund der geringeren Verarbeitung von Pestiziden bei Bio Lebensmitteln kommen einfach auch schneller Schädlinge.“

Funktioniert Zero Waste ?

„Ich denke, dass Zero Waste für einzelne Personen durchaus funktionieren kann. Sobald man aber in einer Partnerschaft ist oder eine Familie hat, ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit. Allerdings sehe Zero Waste als eine Art Zielpunkt bzw. Idealzustand, zu dem wir immer schauen sollten. Leider ist es für einen Großteil der Menschen nicht umsetzbar. Dennoch bin ich der Meinung, dass weniger Müll die Lösung ist.“ 
 
„Besser machen es 10.000 unperfekt als 100 perfekt!“

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